Dialog nach Bohm

Viele Menschen meinen, dass Dialog bedeutet, da reden zwei miteinander. Dem ist nicht so. Dialog setzt sich zusammen aus dem Wort "dia", was "durch" bedeutet und nicht zwei, und aus dem Wort "logos", also dem Wort, der Wortbedeutung, dem Wortsinn. Das macht einen Sinnstrom,  innerhalb der ganzen Gruppe möglich. Ein Sinnstrom, der unter uns, durch uns hindurch und zwischen uns fließt und aus dem vielleicht ein neues Verständnis entspringen kann. Dieser untereinander geteilte Sinn ist der "Leim oder "Zement", der Menschen und Gesellschaften zusammenhält. 

 

Im Unterschied dazu bedeutet das Wort Diskussion zerschlagen, zerteilen, zerlegen. Eine Diskussion ähnelt einem Ping-Pong-Spiel mit dem Kernpunkt, das Spiel zu gewinnen. Diese Gesprächsform ist aktuell überwiegend zu finden.   

  

 

Zielgruppe

Menschen, die den Dialog nach Bohm praktizieren wollen und sich selbst und andere als Lernende, als Übende verstehen. 

 

Dialogkriterien

  • Erforschende und erkundende Haltung.
  • Sich kurz fassen, die Essenz mitteilen.
  • Von Herzen her zuhören und sprechen. Das innere Erleben, die Wahrnehmung der eigenen Gefühle stellen eine Verbindung zum eigenen Herzen dar, zum Kern der eigenen Erfahrung. Es geht um den gegenwärtigen Moment und der Frage: Was ist gerade in mir da?
  • Es wird in die Mitte gesprochen. Wenn wir in die Mitte sprechen und das mitteilen, was gerade da ist, was wir gerade wahrnehmen, fühlen und denken, entsteht ein Raum, in dem Neues entstehen kann.
  • Lauschen. Ich höre zu und lausche, was das Gehörte in mir macht. Und ich nehme teil an der lebendigen Welt der anderen.