Reflexion und evolutionärer Sinn

Reflexion ist essentiell für Menschen in Selbstorganisationen. Zum neuen Mindset zählt auch, unterstützende Organisationsstrukturen und Prozesse zu implementieren und die Unternehmenskultur, Denkweisen, Grundannahmen und Verhalten im Sinne einer permanenten Aktualisierung, eines experimentellen Lernens zu reflektieren. Beispielsweise die Veränderung der klassischen Führungsrolle, Entscheidungsprozesse, Kommunikationsstrukturen, Umgang mit Fehlern und Konflikten, Herausarbeitung der Kernwerte bis hin zur Reflexion des evolutionären Sinns, u.a. mit Fragen "Wozu sind wir unternehmerisch hier?", "Was will durch uns in die Welt kommen?", "Was wollen wir der Welt geben?" 

 

Reflexion bedeutet Verlangsamung, es geht um Achtsamkeit, um Spüren und Antworten, um in Folge die richtigen Dinge zu tun, z.B. Entscheidungsfindung im Einklang mit dem Sinn. Reflexion braucht Raum und Methoden. Formate für Reflexion können sein: meditative Praktiken, Narrative für Gemeinschaftsbildung, Dialog, reflexives und generatives Zuhören, moderierte Meetings, Reflexion in Kleingruppen und Besprechung im Plenum, diverse Feedbackformen, kollegiale Beratung, Supervision, systemisches Coaching etc.  

 

Ziel ist die Gestaltung konstruktiver Dialoge, die Möglichkeitsräume erschließen und erweitern. Und je instabiler die Umfeldbedingungen sind, umso wichtiger wird die Reflexionsfähigkeit einer Organisation. Durch (Selbst-)Reflexion und Dialog zeigen sich unterschiedlich Perspektiven, es entsteht mehr Wissen, was letztlich die Innovations- und Handlungsmöglichkeiten der Organisation und der Einzelnen vergrößert. Vom Kybernetiker Ross Ashby ist bekannt, dass ein System mit einer komplexen und dynamischen Umwelt besser zurecht kommt, wenn es mehr eigene innere Komplexität nutzen kann. Die Erhöhung der eigenen inneren Komplexität entsteht durch Erhöhung der sozialen Dichte, d.h. durch Nutzung von vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten.